In Südkärnten sprachen Anfang des vorigen Jahrhunderts zirka neunzig Prozent aller Bewohner:innen Slowenisch, heute ist es durchschnittlich ein einstelliger Prozentsatz. Im Zuge der Volksabstimmung im Jahr 1920 war den Kärntner Slowen:innen eine den deutschsprachigen Bewohner:innen gleichende Behandlung versprochen worden, später im Staatsvertrag unter Artikel 7 festgehalten. Viele Slowen:innen stimmten damals entgegen oftmaliger Behauptungen und Anfeindungen für Österreich. Nach dem Anschluss an Hitler-Deutschland rückten jegliche Forderungen und Möglichkeiten in weite Ferne, die Fronten verhärteten sich. Der zuvor große Anteil des Slowenischen verringerte sich bald zu einer Minderheit, die bis heute immer kleiner wird. Welche Traditionen und Geschichten werden die Nachkommen fortschreiben? Was passiert mit unseren Erinnerungen, wenn sie keiner mehr versteht? Was muss die Politik tun, um dem Verschwinden einer Sprache, deren Schutz in der Verfassung festgeschrieben ist, entgegenzuwirken? Andrina Mračnikar gelingt es, Fakten, Erlebnisse und die eigene Erfahrung mit der Unterdrückungsgeschichte der Kärntner Slowen:innen zu einem filmischen Plädoyer für Gerechtigkeit zu verbinden. In persönlichen Gesprächen mit Familienmitgliedern eröffnet sie ein Bild von Verfolgung, Deportation, gewaltsamen Angriffen, hinterhältigen Anfeindungen und bürokratischen Hürden. All diese Erfahrungen führten für viele Kärntner Slowen:innen dazu, dass sie vor der eigenen Sprache resignierten: Zu Hause vertraut, wurde Slowenisch außer Haus immer mehr zum Ballast ... Publikumspreis bei der Diagonale 2022
Programm
Filmdetail
Verschwinden
In Südkärnten sprachen vor 1910 zirka neunzig Prozent aller Bewohner:innen Slowenisch, heute ist es durchschnittlich ein einstelliger Prozentsatz. Was muss die Politik tun, um dem Verschwinden einer Sprache, deren Schutz in der Verfassung festgeschrieben ist, entgegenzuwirken? Eintritt frei.
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