Leni Riefenstahl gilt als eine der umstrittensten Frauen des 20. Jahrhunderts. Ihre ikonografischen Bildwelten stehen für perfekt inszenierten Körperkult, für die Feier des Überlegenen und Siegreichen. Und zugleich auch für das, was diese Bilder nicht erzählen: die Verachtung des Unvollkommenen, des vermeintlich Kranken und Schwachen. Ist für Riefenstahl die Ästhetik der Bilder mit ihrer Botschaft gleichzusetzen? Der Film geht dieser Frage anhand der Dokumente aus Riefenstahls Nachlass nach – privaten Filmen und Fotos, aufgenommenen Telefonaten mit engen Wegbegleitern, persönlichen Briefen. Die politische Aktualität dieses Dokumentarfilms ist unverkennbar.
Programm
Filmdetail
Riefenstahl
Die deutsche Filmemacherin Leni Riefenstahl (1902-2003) avancierte mit ihrem NS-Parteitagsfilm „Triumph des Willens“ zur Hofregisseurin von Adolf Hitler und arbeitete nach dem Ende der NS-Diktatur intensiv daran, sich als „unpolitische“ Künstlerin darzustellen. Der Dokumentarfilm entwirft auf der Grundlage von Riefenstahls umfangreichem Nachlass ein vielschichtiges Puzzle, wobei es weniger darum geht, Riefenstahls Verstrickungen ins NS-Regime neu zu beleuchten, als vielmehr dem Weiterwirken ihrer Filme in der Gegenwart auf die Spur zu kommen.