Eo führt ein vergleichsweise gutes Eselleben: In der Manege tritt er zusammen mit Kasandra (Sandra Drzymalska) auf, die ihn hegt und pflegt und mit Karotten versorgt. Doch das Glück ist nicht von langer Dauer. Tierschützer zwingen den Zirkus dazu, die Tiere zu verkaufen – und so beginnt Eos Leidensweg. Mal muss er als Packtier dienen, mal droht er zu Futter verarbeitet zu werden. Er wird zum Maskottchen einer Fußballmannschaft – und bald von gegnerischen Hooligans verprügelt. Eo hat nicht nur einen Hauptdarsteller, sondern gleich sechs. Sechs Esel, die auf der Leinwand einen verkörpern: den Esel Eo, dessen Odyssee der polnische Regisseur Jerzy Skolimowski in seinem ebenso eigenwilligen wie visuell kraftvollen – aus der Perspektive des Tieres gefilmten – Spätwerk nachzeichnet. Inspiriert von Robert Bressons „Au hazard Balthasar“ zeigt Skolimowski eine Abfolge von Leidensbegegnungen, Glücksmomenten und surrealen Situationen zwischen Zirkus und Schlachthof, immer aus der Sicht des Tieres. Der polnische Regisseur hat keine Angst vor visuellen Experimenten, die Kamera von Michal Dymek vollführt atemberaubende und außergewöhnliche Kunststücke. Kein Bild gleicht dem vorangegangenen. Das Ergebnis ist ein faszinierendes und sehr frisches Werk des zeitgenössischen Kinos. EO gewann in Cannes den Jurypreis, den Soundtrack Award für den besten Filmton und ist der offizielle Oscar-Kandidat Polens.
Programm
Filmdetail
Eo
Ein Esel steht im Mittelpunkt von Jerzy Skolimowskis neuestem Film. Er zeigt die Welt aus der Perspektive eines grauen Nutztieres und folgt ihm auf seinem Lebensweg durch Europa mit sowohl freudvollen als auch schmerzhaften Begegnungen. Preis der Jury Cannes 2022.