Was würde Jesus im 21. Jahrhundert predigen? Wer wären seine Jünger? Verzweifelte, die über das Mittelmeer nach Europa gekommen sind, um auf den Tomatenfeldern Süditaliens versklavt zu werden und hier unter unmenschlichen Bedingungen in regelrechten Ghettos hausen (allein in Italien sind das mehr als 500.000 Menschen)? Gemeinsam mit ansässigen Kleinbäuerinnen und -bauern begründen diese in der süditalienischen Stadt Matera die "Revolte der Würde" , eine politische Kampagne, die für die Rechte von Migrantinnen und Migranten kämpft. Regisseur Milo Rau kehrt dort zu den Ursprüngen des Evangeliums zurück und inszeniert es als Passionsspiel einer Gesellschaft, die geprägt ist von Unrecht und Ungleichheit - eine erstaunlich gute Verbindung von spirituellem Gleichnis und politischem Lehrstück. Ausschlaggebend war die Frage, wer oder was Jesus heute sein könnte, was er sagen, mit wem er sich umgeben, wofür er eintreten und womöglich sogar sterben würde. Schweizer Filmpreis 2021 als Bester Dokumentarfilm.
Programm
Filmdetail
Das neue Evangelium
Zusatzinfo OmU-Fassung (italienisch/französisch mit deutschen Untertiteln)
Der Theatermacher Milo Rau inszeniert in der süditalienischen Stadt Matera (dem Schauplatz zahlreicher Jesusfilme) DAS NEUE EVANGELIUM, in dem Flüchtlinge aus Afrika in die Rollen von Jesus, seinen Aposteln und ihren Widersachern schlüpfen. Eine anregende Mischung aus Passionsgeschichte, „Making of“ und politaktivistischer Dokumentation.
Spieldoku