Angesiedelt in einer verstörenden Zukunft, scheint der Mensch immer weniger von seinen biologischen Limitierungen abhängig. Diese transhumanistische These möchte Saul Tenser mit einer radikalen Show beweisen: Gemeinsam mit seiner Partnerin Caprice stellt der Künstler die Metamorphose seiner Organe in avantgardistischen Performances öffentlich zur Schau. Unter den kritischen Augen der Regierung überlegt er, mit welcher schmerzbefreiten Darbietung das Konzept der beschleunigten Evolution am eindringlichsten vermittelt werden könnte.
Mit Klassikern wie VIDEODROME und THE FLY wurde David Cronenberg in den 1980ern zum Virtuosen des organisch-fleischigen Body-Horrors. Mit CRIMES OF THE FUTURE kehrt der kanadische Regisseur nun vier Dekaden später in sein ureigenes Genre zurück und entwirft eine prominent besetzte philosophische Dystopie in einem futuristischen Industrie-Ödland. Mit vielen Deutungsfreiräumen breitet der atmosphärisch-bizarre Trip dabei seine Gedanken über Evolution und Wachstum neuer Organe, über Kunst, Chirurgie und die Anpassung des menschlichen Körpers an den technischen Fortschritt aus, und einmal mehr erweist der Filmemacher sich auf der Höhe der Zeit.